Ausbildungsweg und Ausbildungserfahrungen
von Konstanze Rothe | 23. Januar 2023
Konstanze Rothe hat bis 2016 Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig, der Eötvös-Loránd-Universität Budapest und der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert und dort ihr erstes Staatsexamen abgelegt. Zwei Jahre später hat sie ihre Ausbildung mit dem zweiten Staatsexamen in Berlin-Brandenburg beendet und war danach unter anderem als Referentin im Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. tätig. Erst dort entdeckte sie das Sozialrecht für sich, welches sie jetzt als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Kassel erforscht.
Nach dem Abitur und einem Auslandsjahr habe ich mich aufgrund meines Interesses für gesellschaftliche Zusammenhänge und Politik für das rechtswissenschaftliche Studium entschieden. Dabei hat mich vor allem die Idee gereizt, das Recht als „Ganzes“ zu studieren und einen umfassenden Einblick zu erhalten. Damit verbunden waren allerdings viele herausfordernde Momente in Form von Klausuren und Hausarbeiten, die jedoch – bis auf den Schwerpunkt – keinen Eingang in das Examenszeugnis finden.
Um auch über den Tellerrand zu schauen, habe ich einen einjährigen Auslandsaufenthalt in Budapest während des Studiums eingelegt. Während meiner Zeit in Ungarn fanden dort viele gesellschaftliche und rechtliche Umbrüche statt, die mein Denken über das Recht beeinflusst haben und gleichzeitig hat das Studium viel Raum für Austausch zum Zusammenspiel von Politik und Recht gegeben. Von den zwischenmenschlichen Begegnungen aus dieser Zeit profitiere ich noch heute. Insgesamt stellt der Aufenthalt eine nachhaltig positive Erfahrung dar, die mein Selbstverständnis und meine Idee von der Rolle von Juristinnen und Juristen geformt hat und die ich nur weiterempfehlen kann.
Da sowohl mein Studium als auch das Referendariat kaum Bezüge zum Sozialrecht aufwiesen, war ich das erste Mal während meiner praktischen Arbeit als Referentin in der Geschäftsstelle des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge mit dem Sozialrecht in Form des Rechts der Eingliederungshilfe und der Pflegeversicherung betraut. In dieser Zeit hat mich vor allem die Bandbreite des Sozialrechts und seine Umsetzung nachhaltig begeistert. Dieses Interesse führte auch dazu, dass ich mich im Rahmen einer Promotion vertieft mit sozialrechtlichen Themengebieten auseinandersetzen und meine Erfahrung sowie Begeisterung an Studierende im Rahmen der Lehre weitergeben möchte.
Mit der Universität Kassel habe ich einen Ort gefunden, an dem beides möglich ist und der individuelle Weg durch konstruktive Zusammenarbeit sowie den interdisziplinären Austausch gefördert wird.